Im »Flörsbacher Hof« im Spessart-Ort Flörsbach stieß ich auf einen echten Spessart-Whiskey – den musste ich als Whisky-Liebhaber (Whisky ohne »e« – ich stehe auf die Schotten) natürlich gleich probieren. Es handelt sich um den Severin Simon’s Bavarian Pure Pott Still Whiskey mit 40 Volumen-Prozenten. Ja, es müsste »Pot Still« geschrieben werden, aber was soll’s.
Das Destillat ist sehr jung, gerade einmal drei Jahre alt. Entsprechend wild und ungestüm präsentiert es sich. Schon in der Nase beginnt alles zu kitzeln, ist aber dabei erstaunlich lieblich; auf der Zunge entfalten sich dann scharfe Aromen von Pflaume oder Mirabelle, die nach hinten hin kaum weicher werden.
Und das ist alles.
Mehr Aromen setzen sich nicht durch. Sie hinterlassen keinerlei bleibenden Eindruck, sondern verflachen sehr schnell. Insgesamt entpuppt sich der Whiskey als echtes Strohfeuer, der alles, was er hat, im ersten Moment raushaut und verpulvert. Ich kann mir nicht helfen: Der Whiskey schmeckt nach einem Obstbrand. Und das ist ganz schön enttäuschend. Ich würde gerne einen aus der Reihe trinken, wenn sich seine Wildheit dereinst gelegt haben sollte, nach zehn, zwölf, 16 Jahren im Fass. Dann dürften die Obstaromen etwas zurückgetreten sein und dem eigentlichen Whiskey mehr Platz lassen.
2 Antworten zu “Whiskey aus dem Spessart”
Ja, in der Zeit um 2030 n. Chr. solltest du noch mal auf dem Eselsweg trailen und gucken, ob der Whisky nun besser ist.
Bis dahin bin ich reich und berühmt und lasse mir ne Pipeline legen. 😉